Lassen Sie uns offen sein: Es geht hier um das Thema Hämorrhoiden.

Ich möchte hier Ihnen zeigen, wie Sie durch eine effektive und nicht-invasive (ohne Operation) Methode, Hämorrhoiden selbst behandeln können.

Kennen Sie das auch?

Am Anfang, winken Sie es noch mit diesen Gedanken ab:

  • Ich habe heute beim Toilettengang nur eine schlechte „Tagesform“ erwischt
  • Das lag wahrscheinlich am scharfen Essen von neulich
  • Sowas kommt und geht….

Oder so ähnlich.

Dann aber fängt es an, beim normalen Sitzen aufzufallen. Es brennt und juckt hinten rum. Manchmal kommt es auch zu einem nässenden Gefühl…

Ja…

es entwickelt sich langsam aber sicher zu einem unangenehmen Schmerz. Der jetzt auch nicht mehr ignoriert werden kann.

Der Gedanke daran das bald der nächste Toilettengang ansteht, lässt Sie innerlich schon verkrampfen. Am liebsten würden Sie das Geschäft, wenn es möglich wäre, auf einen „besseren“ Zeitpunkt verschieben.
Hämorrhoiden selbst behandeln - Haben Sie auch ein Problem mit Haemorrhoiden

Der Toilettengang wird zur echten Herausforderung. Dabei werden Sie nicht selten auch dazu gezwungen, die Zähne zusammen zu beißen.

Und schließlich kommt der Schock, der Sie wach rüttelt:

„Blut im Stuhl.“

Spätestens jetzt müssen Sie bitte handeln!

Keiner spricht gerne über das Tabuthema „Hämorrhoiden“.

Oft trauen Sie sich nicht einmal selbst, bis zuletzt, nur einen Gedanken daran zu verschwenden und damit auseinanderzusetzen.

Dabei leiden 70% der über 30-Jährigen an Hämorrhoiden – sowohl Männer als auch Frauen.

Aber auch jüngere Menschen sind davon betroffen, denn das Alter alleine schützt nicht vor der Entstehung – ich spreche da leider aus Erfahrung.

Es ist ein Volksleiden. Das aber nur verborgenen stattfindet.

Man ist also bei weitem nicht alleine mit diesem Problem und eigentlich in guter Gesellschaft. Dennoch ist man damit auf sich alleine gestellt.

Es ist uns daher ein Bedürfnis Hämorrhoiden selbst behandeln zu können. Hauptsächlich weil man dieses unangenehme Thema nicht weiter ansprechen möchte.

Ich habe es dem Zufall zu verdanken, das ich von einer erstaunlichen Ursache von Hämorrhoiden gelesen habe.

Und es hat mir tatsächlich geholfen, das Problem damit endlich in den Griff zu bekommen.

Hämorrhoiden selbst behandeln ist sogar ehrlich gesagt überraschend einfach.

Da man aber nach wie vor nicht gerne über dieses Thema spricht, habe ich diese Webseite ins Leben gerufen. Um hier meine Erfahrungen und Informationen einfach weiter zu geben.

haemorrhoiden-selbst-behandeln-aerztlichen-rat-einholenHINWEIS
Trotz meiner positiven Erfahrung weise ich darauf hin, das ich kein Arzt bin. Blut im Stuhl oder anderen Schmerzen sollten im Zweifel mit einem Arzt abgeklärt und eine professionelle Diagnose erstellt werden.

Was sind Hämorrhoiden?

Im normalen Sprachgebrauch ist mit „Hämorrhoiden“ ein Leiden an den Hämorrhoiden gemeint.

Hämorrhoiden hat aber erstmal jeder. Und jeder braucht sie.

Sie befinden sich am Übergang vom Enddarmes zum After. An für sich haben diese hämorrhoidalen Schwellkörper auch eine sehr wichtig Aufgabe.

Denn der Schließmuskel am After alleine reicht nicht aus um den Darmausgang wasser- und luftdicht zu verschließen.

Genau hier kommen unsere Hämorrhoiden ins Spiel.

Die Hämorrhoidal-Schwellkörper sind Blutgefäße die anschwellen können. Dadurch wird der Darmausgang richtig dicht verschlossen.

Das sorgt dafür alles der Stuhl da bleibt wo er hin gehört.

Ohne Hämorrhoiden wären wir demnach undicht und könnten unseren Stuhlgang nicht mehr kontrollieren (Stichwort: Stuhlinkontinenz).

Deshalb sollten wir zusehen, das uns Hämorrhoiden erhalten und gesund bleiben.

Wie kommt es zum Hämorrhoidalleiden?

Die schmerzenden Hämorrhoiden kommen ganz einfach davon, das zuviel Druck beim Stuhlgang ausgeübt wird. Durch das wiederholte Pressen entsteht vom Enddarm aus ein Druck auf die Hämorrhoiden.

Dadurch leiern die hämorrhoidale Schwellkörper mit der Zeit aus.

Das führt wiederum dazu das sie nicht mehr straff sind und sich nach vorne auswölben können. Es kommt zur schmerzenden Entzündung.

Im Fortgeschrittenem Stadium kann es sogar passieren, das die Hämorrhoiden  aus dem Darmausgang herausrutschen.

Hämorrhoiden selbst behandeln - Die vier Grade bei einer Erkrankung von Hämorrhoiden

Allerdings ist es so das wir unter Umständen oft keine andere Wahl haben als beim Stuhlgang etwas mehr zu drücken als gut für uns ist.

Dafür gibt es zwei Gründe…

  • zu fester Stuhl und
  • weil der Enddarm in sitzender Position abgeknickt ist

Weniger Druck durch die richtige Konsistenz

Zu harter Stuhl oder sogar eine Verstopfung erfordern natürlich mehr Druck.

In so einem Fall ist es nicht unüblich das richtig gepresst werden muss, um sich davon zu entledigen.

Sie können sich folgende Faustregel merken. Die ideale Konsistenz – die Form und Beschaffenheit – von Stuhl sollte wie die von Zahnpasta sein.

Oder sich zumindest in dem Bereich Typ 3 bis 4 befinden.

Hämorrhoiden selbst behandeln - Die sieben Stuhlkonsistenzen nach Bristol der Skala

Es erklärt sich von selbst das es dadurch leichter fällt den Darm zu entleeren.

Und jeder Druck der erspart werden kann hilft den Hämorrhoiden zu sich zu erholen.

tippTIPP BEI HARTEN STUHL
Zu harter Stuhl kommt in der Regel von einer ballaststoffarmen Ernährung. Wenn Sie nicht die optimale Stuhlkonsistenz haben, dann bauen Sie unbedingt mehr Ballaststoffe in Ihre Mahlzeiten ein. (z.B.  Flohsamenschalen, Weizenkleie oder spezielle Pulver). Und trinken Sie zusätzlich über den Tag verteilt mehr Wasser.

Die richtige Haltung beim Abführen

Hämorrhoiden selbst behandeln - Die Puborektalschlinge unterstützt die KontinenzDie Hauptursache um Druck beim Stuhlgang aufzuwenden, kommt aber durch unsere Sitz-Haltung.

Denn in der sitzenden Position ist unser Enddarm abgeknickt.

Im Stehen und Sitzen ist das eigentlich auch so gewollt. Dafür sorgt der dafür zuständige Muskel – die Puborektalschlinge.

Es ist der wichtigste Muskel im Körper wenn es um die Kontrolle unserer Ausscheidung geht.

Stellen Sie sich dabei den Enddarm wie einen Gartenschlauch vor, der abgeknickt und
nicht gerade ist. Das Wasser kann dabei auch nicht mehr richtig durchlaufen.

Das Abknicken alleine macht dem Enddarm erstmal nicht so viel aus.

Aber das im Sitzen notwendige Pressen und Drücken bereitet uns Probleme. Das erzeugt unnötig Druck und die Hämorrhoidal-Schwellkörper und sie leiern aus.

Haben Sie schon mal Urlaub in Frankreich oder asiatischen Ländern gemacht?

Dann haben Sie bestimmt völlig entsetzt die für uns völlig ungewohnten Hocksitz-Toiletten gesehen.

Diese Konstruktion entspricht aber die für Jedermann natürlichen Haltung bei der Darmentleerung:

In einer tiefen Hocke.

Die moderne Toilettenschüssel gibt es erst seit 150 Jahren. In den Jahrtausenden davor war für uns Menschen die Hocke die natürliche Haltung beim Stuhlgang.

Und genau so ist unser Körper auch noch nach wie vor gebaut.

In der Hocksitzstellung ist der Enddarm gesteckt und wird nicht mehr abgeknickt.

Der Darm kann sich dadurch wesentlich leichter entleeren. Und es ist beinahe kein selbstständiges pressen mehr notwendig.

Der Oberschenkel sorgt in dieser Haltung zusätzlich für ausreichend Druck auf die Bauchdecke, um den Darm bei der Entleerung zu unterstützen.

Die richtige Haltung einnehmen – so geht’s

Es ist nun klar das Hämorrhoiden durch das ständiges drücken und pressen entstehen.

Wie Sie nun Hämorrhoiden natürlich bekämpfen liegt demnach auf der Hand:

Der Druck muss einfach genommen werden.

Mit einem gestreckten und geöffneten Enddarm ist das Abführen ohne Pressdruck möglich ist. Dadurch werden effektiv und wirkungsvoll die geschundenen Hämorrhoiden geschont.

haemorrhoiden-selbst-behandeln-aerztlichen-rat-einholenACHTUNG – Bitte und unbedingt beachten
Hocken Sie sich nicht auf den Porzellanrand einer Toilettenschüssel. Die herkömmlichen Toilettenschüssel sind dafür nicht ausgelegt und können unter einem bestimmten Gewicht zerbrechen. Durch den folgenden Sturz und scharfen Kanten besteht eine schwere Verletzungsgefahr.

BEQUEM IN DIE HOCKSITZSTELLUNG

Wie kommen Sie in der in der Praxis am besten in die Hocksitzhaltung auf der Toilette?

Es ist wohl kaum zu erwarten das Sie ihre Toilettenschüssel auswechseln oder ab sofort in den Wald gehen.

Damit Ihre moderne Toilettenschüssel weiterhin erhalten bleiben kann, gibt es eine ganz tolle und einfache Lösung.

Sie stellen sich einfach einen Hocker vor die Toilettenschüssel.

haemorrhoiden-selbst-behandeln-toilettenhockerIm Prinzip wird dadurch einfach der Boden erhöht und dafür gesorgt, das Sie sich in einer Hockstellung befinden.

Gleichzeitig können Sie aber bequem auf der Toilette sitzen.

Die Erhöhung der Beine kippt das Becken nach vorne. Und der Darm kommt in die gesteckte Stellung.

Das ermöglicht einen Stuhlgang mit weniger Druck.

Hämorrhoiden selbst behandeln - im Hocksitz entsteht auf den Darm kein Pressdruck

In der Regel werden auf diese Weise in wenigen Tagen bis Wochen die aktuellen Beschwerden abklingen.

Durch den ausbleibenden Druck können sich die Schwellkörper erholen und von selbst wieder verheilen.

Und langfristig ist mit der Hochsitzstellung die Entstehung von Hämorrhoiden kaum noch zu befürchten.

Sie werden schon direkt beim ersten Ausprobieren einen Unterschied in der richtigen Haltung spüren.

WOHER BEKOMMT MAN EINEN TOILETTENHOCKER?

Eine praktische Lösung sind spezielle Toilettenhocker. Durch die Aussparung kann man sie nach Gebrauch gut unter der Toilettenschüssel verstauen.

Und sie haben eine rutschfeste Gummierung unter den Füßen.

Wie so oft sind die einfachen Dinge oftmals die Besten. Es ist eine Anschaffung für viele Jahre, die sich positiv auf Ihre Gesundheit auswirkt.

Die Vorteile der Hocksitzhaltung:

  • Sie benötigen weniger Zeit auf der Toilette
  • Die Entleerung ist einfacher und vollständiger (Stuhlreste die liegen bleiben können Entzündungen auslösen)
  • Es besteht absolut kein Risiken oder Nebenwirkungen
  • Und ganz entscheidend: Durch die natürliche Mechanik müssen Sie weniger Druck ausüben.

Der Hocksitz ist mehr als nur ein Tipp

Der Gastroenterologin Giulia Enders habe ich es zu verdanken von der richtigen Haltung beim Stuhlgang – der Hocksitz – überhaupt erstmal gehört zu haben.

Sie ist außerdem Buchautorin von dem Bestseller Darm mit Charme*. Ihr Buch kann ich auch über das Thema Hämorrhoiden hinaus, wirklich nur empfehlen.

Frau Enders empfiehlt ausdrücklich einen Toilettenhocker beim Stuhlgang.

Durch Studien belegt

  • Durch die schlichte Änderung der Position beim Stuhlgang kann das Leiden bei Hämorrhoiden effektiv behandelt werden kann.
  • Der Effekt tritt im besten Fall bereits nach wenigen Tagen auf.
  • Eine der bedeutungsvollen Studien ist aus dem Jahr 1987 von Dr. Dov Sikirov.
  • Bei Interesse zu diesen Studien gibt es weiter unten auf dieser Seite dazu nähere Informationen.

Hämorrhoiden selbst behandeln mit der Hocksitzhaltung ist also durchaus mehr als nur ein Versuch wert.

Hämorrhoiden akute Schmerzen lindern

Die Hocksitzhaltung verhindert in erster Linie die Entstehung von Hämorrhoiden. Und aktuelle Beschwerden werden sich dadurch auch mit der Zeit verbessern und heilen.

Um akute Schmerzen zu lindern, gibt es auch eine einfache und natürliche Methode. Diese wird auch von vielen Ärzten als erste Behandlung verschieben: Sitzbäder.

WAS IST EIN SITZBAD?

haemorrhoiden-selbst-behandeln-sitzbadEin Sitzbad ist ein spezieller Toiletteneinsatz das mit warmen Wasser befüllt wird.

Anschließend setzt man sich auf die Wanne in das Wasser.

Dadurch wird die Durchblutung der Gefäße angeregt. Und die Schmerzen der Hämorrhoiden können gelindert werden.

Es sorgt außerdem für eine gute Hygiene.

WIE WIRD EIN SITZBAD ANGEWANDT?

Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß sein. Sonst wird es unangenehmen.

Eine lauwarme Temperatur um die 30 Grad ist in Ordnung.

Bleiben Sie ungefährt 10 bis 15 Minuten auf dem Sitzbad sitzen.  Oder so lange bis das Wasser abgekühlt ist.

Einen Toilettenhocker zur Hilfe zu nehmen, ist bei einer Sitzung nicht verkehrt.

Wiederholen Sie die Sitzbäder 3 bis 4 mal pro Tag.

Im besten Fall wird ein Sitzbad direkt nach dem Abführen durchgeführt.

Auf diese Weise können Sie auf die Verwendung von Toilettenpapier verzichten. Anschließend mit einem weichen Tuch die Stellen behutsam trocken tupfen.

Im Alltag bietet es sich zum Beispiel an:

  • morgens vor der Arbeit
  • abends nach der Arbeit
  • und vor dem zu Bett gehen

jeweils ein Bad zu nehmen.

BADEZUSATZ FÜR DAS SITZBAD

haemorrhoiden-selbst-behandeln-epsom-salzEin geeigneter Badezusatz gegen Hämorrhoiden für ein Sitzbad ist Epsom Salz.

Es ist hierzulande nicht sehr bekannt.

Im englischsprachigen Raum ist aber weit verbreitet. Und wird dort vielseitig eingesetzt.

Der Name ist allerdings etwas irreführend.

Es handelt sich dabei eigentlich nicht um ein Salz. Sondern um eine Mineralverbindung.

Sie besteht hauptsächlich aus Magnesium und Sulfate.

Beide Mineralien haben die Eigenschaft, besonders gut über die Haut aufgenommen zu werden. Deshalb eignet sich Epsom Salz sehr gut als Badezusatz.

Das enthaltene Magnesium

  • hilft bei der Regulierung von Körperenzymen
  • verhindert die Verhärtung von Blutgefäßen
  • unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion
  • verringert jegliche Entzündungen innerhalb und außerhalb des Köpers.

Die Sulfate in dieser Verbindung…

  • verbessern die Aufnahme von Nährstoffen
  • hilft bei der Ausleitung von Giftstoffen

Ein regelmäßiges Sitzbad mit Epsom Salz wird helfen die Symptome von Hämorrhoiden zu verringern.

Die Wirkung der Mineralien wird die Entzündungen und Schmerzen nach kurzer spürbar abklingen lassen.

Auf ein Sitzbad mit ungefähr 1 bis 2 Litern Wasser kommt ungefähr eine handvoll Epsom Salz.

Die Mineralien müssen gut im warmen Wasser vermischt und aufgelöst sein. Dann ist das Sitzbad bereit.

Epsom Salz ist nicht in allen Apotheken erhältlich. Und Achtung: es wird mit anderen Badezusätzen wie Totes Meer Salz verwechselt.

Im Internet kann es aber mittlerweile über z.B. Amazon bestellt werden.

Ich hoffe Sie können mit diesen Ratschlägen, wie ich, erfolgreich Ihre Hämorrhoiden selbst behandeln. Und endlich von diesem Problem befreit werden.

Bei Fragen freue ich mich eine E-Mail von Ihnen.

Quellen und Studien

  • Dr. B.A. Sikirov
    “Management of Hemorrhoids: A New Approach, Israel Journal of Medical Sciences”, 1987: 23, 284-286
  • Dimmer, Christine, Brian Martin, Noeline Reeves & Frances Sullivan
    Squatting for the Prevention of Hemorrhoids” Department of Science and Technology Studies, University of Wollongong, NSW 2522, Australien, veröffentlicht im Townsend Letter for Doctors & Patients, Ausgabe Nr. 159, Oktober 1996, Seiten 66-70
  • Dr. B.A. Sikirov
    Etiology and pathogenesis of diverticulosis coli: a new approach”, Medical Hypotheses, 26. Mai 1988;26(1):17-20.
  • Bockus, H.L.
    Gastro-Enterology”, (Philadelphia: W.B. Saunders Co., 1944), Vol. 2, Seite 469